MOOSOPER

Von Leonie Brandner und Nina Guo

Für das „Pro Argovia Experiment 2022“ wurden die beiden Kunstschaffenden Leonie Brandner und Nina Guo mit ihrer „Moosoper“ ausgewählt. Diese wurde an der Zweijahresversammlung am 10. September 2022 im Alten Werkhof in Wohlen erstaufgeführt. Im Anschluss an die Uraufführung bei der Zweijahresversammlung zeigten die beiden Künstlerinnen noch zweimal eine verkürzte Version ihrer Performance im Rahmen des am gleichen Abend stattfindenden Festivals „Punkt + Halbi“. Das Interesse und die Begeisterung waren sowohl bei den Stifterinnen und Stiftern als auch bei den Festivalbesucher*innen gross.

Am besten können die beiden Künstlerinnen ihr Experiment selber beschreiben: „Die Moosoper ist eine musikalische Performance in einer moosinspirierten, grünen Landschaft, die Zeit und Geschichten in physischer und vokaler Form umspannt. In Anlehnung an die winzige Pflanze schaffen wir eine Installation, die unsere Stimmen beherbergt – eine Installation von Objekten, die vergrösserten Moosstrukturen ähneln, in denen wir, Leonie Brandner und Nina Guo, singen. Moos ist ein Isolator und Absorber, eine Pufferzone, ein Beschützer und ein Wächter für den Boden darunter. Diese Eigenschaften bestimmen die Art und Weise, wie Form und Klang im Raum existieren, wie sie sich im Laufe der Zeit verändern, wie sie gedämpft, aufgesaugt, absorbiert, konsumiert und schließlich freigesetzt werden. Wir nehmen das Format der Oper und führen es auf seine grundlegendsten Elemente zurück: die menschliche Stimme. Melodien mit Ohrwurmcharakter, hüpfende Melodien, die ineinander übergehen und wieder verschwinden, Harmonien, die in der Festigkeit von Granit verweilen und dann seufzend verschwinden. Mit Moos als unserem Leitfaden bieten wir die Freude des gemeinsamen Singens in Mitten eines Mooskosmos.“

Copyright: Jean-Marc Felix